Bäuerliche Landwirtschaft als Schrittmacher

Eine traditionell bäuerliche Landwirtschaft hat das Bild des Naturparks geprägt. Vom Menschen unbeeinflusste Natur gibt es schon lange nicht mehr. Die heutige Kulturlandschaft ist das Ergebnis jahrhundertelanger Bewirtschaftung durch den Menschen. Früher war es ein hartes Brot, das sich die Bauern verdienten. Auch heute noch erfordern raues Klima und karge Böden viel Einsatz in der Landwirtschaft. Im Naturpark beschäftigt sie viele Menschen. Sie erhält die Landschaft und sichert Lebensräume für Tiere und Pflanzen der Wiesen und Weiden.

 

Auf die Kuh gekommen

Das raue Klima und die kargen, wenig ertragreichen Böden im Naturpark sind aus Sicht der Landwirtschaft für Ackerbau nicht besonders gut geeignet. Daher hat sich im Verlauf der letzten hundert Jahre die regionale Landwirtschaft auf Milchviehwirtschaft spezialisiert. Die waldfreien Flächen werden überwiegend als Wiesen und Weiden genutzt, um das Futter für die Haltung von Milchkühen zu erzeugen. Aufgrund dieser bereits früh eingesetzten Spezialisierung gehören die landwirtschaftlichen Betriebe im Naturpark heute zu den modernsten und erfolgreichsten in Hessen.

Regelmäßige Beweidung und Mahd verhindern zudem den Aufwuchs von Gehölzen, so dass die Landwirtschaft zur Offenhaltung der Flächen und damit zum Erhalt des abwechslungsreichen Landschaftsbildes beiträgt. Denn eine Wiese bleibt nicht automatisch eine Wiese. Wenn sie nicht mehr gemäht wird, holt sich der Wald seinen Raum zurück.

 

Wollige Landschaftspfleger

Neben der klassischen Landwirtschaft finden Sie im Naturpark auch einige besondere Bewirtschaftungsformen. Eine davon ist die Wanderschäferei. So werden zur Pflege der Heideflächen zwei große Schafherden eingesetzt. Begleitet von einem Schäfer mit seinen Hütehunden ziehen sie von Heide zu Heide. Auf Wiesen und Weiden legen sie Zwischenstopps ein. Mit etwas Glück sehen Sie die imposanten Herden auf der Hochheide am Ettelsberg, am Kahle Pön oder auf dem Osterkopf.

Land.Schnuppern

Die weiten blumenbunten Wiesen des Naturparks erleben Sie auf dem Diemelsteig. Vielleicht begegnen Sie ja sogar einer neugierigen Schafherde!

Wussten Sie schon?

Eine Kuh frisst auf der Weide pro Tag mindestens 40 kg Gras, säuft dazu 20 bis 60 Liter Wasser und hinterlässt 8 bis 10 Kuhfladen.